Reschen in Südtirol
Reschenpass und Reschensee
Der auf einer Höhe von 1.508 m gelegene Reschenpass heißt offiziell Reschen-Scheideck. Er ist ganzjähriggeöffnet und stellt – nach dem Brennerpass – die zweitwichtige Verbindung von Südtirol in den Norden dar.
Nordwestlich des Reschenpasses treffen im sogenannten Dreiländereck (2.179 m ü.d.M.) die Staaten Italien, Schweiz und Österreich aufeinander.
Die Straße Richtung Süden führt durch den obersten Teil des Etschtales, den Vinschgau, der sich bis nach Meran erstreckt.
Geprägt ist der Obere Vinschgau von den beiden Seen Reschensee und Haidersee. Die Etsch wurde im Jahre 1949 an der Stelle des alten, natürlichen Reschensees sowie des Mittersees zur Gewinnung elektrischer Energie auf fast 7 km aufgestaut und somit entstand der heutige Reschensee.
Dem Bau dieses Stausees fiel jedoch der größte Teil des hier landwirtschaftlich nutzbaren Bodens sowie das gesamte Dörfchen Graun und Bauten der Dörfer St. Valentin und Reschen zum Opfer.
Heute wird der See in den Sommermonaten aufgestaut und im Winter, wenn der Energiebedarf am höchsten wird, zur Stromerzeugung genutzt.
Graun im Vinschgau
Vom damaligen Graun ragt heute nur mehr der aus dem 13. Jh. stammende Turm der Pfarrkirche aus dem See, ein stimmungsvolles Motiv unzähliger Fotos und Postkarten. Das heutige Graun wurde in den 50er Jahren an erhöhter Stelle neu errichtet.
Reschen
Am Nordende des Reschenstausees liegt das letzte Südtiroler Dorf vor der Grenze, Reschen. Die alte Siedlung ist in den Wassermassen versunken, das heutige Dorf liegt auf höherem Niveau und wird vor allem als Sommerurlaubs- und Wintersportort besucht.
St Valentin auf der Haide
Südlich an die Staumauer des Reschensees schließt der kleinere Haidersee an, der an der Malser Haide, dem größten Murkegel aus Moränenschutt im gesamten Alpenraum, liegt.
Das am See gelegene Dorf St. Valentin auf der Haide ist Ausgangspunkt für das mit Liften und Pisten erschlossene Ski- und Wandergebiet auf der Haideralm. Der im Jahre 1905 gegründete Skiclub zählte zu den ersten in ganz Tirol.
St. Valentin war aber schon im 12. Jh. als Hospiz stark besucht.